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Alle Hilfsgüter die wir im September/Oktober runtergeschickt hatten waren heil in Lunsar angekommen. Eine große Sorge
weniger. Gleich am ersten Tag wurden - unter großer und neugieriger Anteilnahme aller Labormitarbeiter - die Laborgeräte
aufgebaut und installiert. Nach nur einem halben Tag stand alles da wo es hingehörte und es hätte eigentlich losgehen können,
wenn da nicht...
...die falschen Gasflaschen beschafft worden wären.
Also ab in den Jeep und auf den langen Weg nach Freetown in das einzige Geschäft, wo man Flüssiggasflaschen kaufen kann.
Wie viele Male später auch, so stelle sich jetzt heraus, dass wir wirklich gut vorbereitet waren - die vielen Diskussionen und
Gespräche (Danke Doris, Susanne, Edith, Ulrike, Peter, Gangster, Stephan, Artur und viele viele mehr) hatten sich gelohnt. Wir
hatten sicherheitshalber ALLE in Europa und USA verfügbaren Adapter dabei und (nur) EIN Adapter passte an einen
Flaschentyp von ca. ZEHN in Sierra Leone verfügbaren Anschlussmöglichkeiten !
Das Training begann also erst am Dienstag - einen Tag später als geplant.
Geschult wurden:
Mohamed Lamin Bah (Laborchef, im Bild rechts)
Fatmata Williams (MTLA) und
Martin Thorlley (MTLA)
Alle drei sind wirklich sehr engagiert, wobei
Fatmata ('Fatty' – gesprochen aber wie 'Vati' !)
darüber hinaus ein außergewöhnliches Talent
besitzt.
Der Trainingsplan musste nicht gekürzt werden;
im Gegenteil: Mit dem kompletten Trainingsplan
waren wir nach einer Woche durch, so dass wir
in der zweiten Woche gleich schon 'direkt am Patienten' arbeiten konnten und unsere ersten Antibiogramme erstellten.
Auch die Zusammenarbeit mit den Ärzten (besonders wichtig bei den einheimischen und ständig vorhandenen spanischen Ärzten) ist
sehr gut. Wir mussten sie sogar ein bisschen "einbremsen", dass sie das Labor nicht sofort mit Probematerial überschütten.
Da wir recht früh mit den Antibiogrammen anfangen konnten, haben wir sogar schon die ersten medizinischen Resultate beobachten
können. Wir haben uns bezüglich dreier Patienten erkundigt, ob nach Umstellung der Antibiose gemäß unseren Vorgaben (unsere
Testergebnisse) eine Änderung zur erkennen war. Alle drei Patienten zeigten deutliche Besserungen der Symptome !
Bekanntermaßen wurde GLOBOLAB gegründet mit Schwerpunkt 'Mikrobiologie'. Wir wurden jedoch gebeten, uns auch um andere
Defizite im Labor zu kümmern. Insbesondere sei hier erwähnt, dass bestimmte äußerst wichtige präoperative Tests – insbesondere
solche bezüglich Kalium, Creatinin, andere Ionen – zur Zeit in Lunsar nicht durchgeführt werden können. GLOBOLAB besitzt noch ein
Photometer mit dem alle diese Tests möglich sind. Wir arbeiten gerade an Lösungsmöglichkeiten bezüglich einer Fremdfinanzierung
der Testreagenzien.
Im Februar/März sind wir wieder in Lunsar, um das Training zu vertiefen und um erste Fehler zu korrigieren – falls nötig.
Hier sind ein paar Fotos....
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